Liebe Freundinnen und Freunde des Tierheim Nied,
wir hatten euch Ende Dezember letzten Jahres darüber informiert, dass unser Fundtiervertrag mit der Stadt Frankfurt ausgelaufen ist. Seitdem ist einige Zeit vergangen und wir möchten euch ein Update geben.
Aktuell laufen im Römer Debatten über den Haushalt für 2024 und 2025. Es ist derzeit leider nicht vorgesehen, dass wir zusätzliche Mittel und eine Verlängerung des Fundtiervertrages bekommen. Stattdessen wird sogar behauptet, dass wir gar kein Interesse mehr an der Fortführung des Fundtiervertrages hätten! Das ist nicht zutreffend.
Wir hatten jederzeit signalisiert, dass wir zu neuen Gesprächen bereit sind und uns weiterhin um Frankfurter Fundtiere kümmern möchten – schließlich wollen wir als Tierschutzverein allen Tieren helfen! Allerdings können wir das nur zu fairen Konditionen, damit unser Verein weiterhin überleben kann. Nur so ist auch sichergestellt, dass ihr eine Anlaufstelle für Fundtiere im Frankfurter Westen habt. Wegen der weiten Wegstrecke ist es nicht jedem zuzumuten, ein Fundtier in das Tierheim Fechenheim zu fahren und eine Abgabe des Fundtieres bei der Stadtpolizei oder dem Ordnungsamt belastet wiederum deren Kapazitäten, die dann an anderer Stelle fehlen.
Um unsere weiterhin vorhandenen Gesprächsbereitschaft zu signalisieren, haben wir diese Woche in einer E-Mail an Frau Rinn (Stadträtin) und Herrn Heinrich ( Leiter der Stadtpolizei und kommissarischen Leiter des Ordnungsamtes) versendet und um eine Wiederaufnahme der Vertragsgespräche gebeten. Wir hoffen auf ein Umdenken der Stadt.
Falls ihr unseren Beitrag aus dem Dezember nicht kennt haben wir eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse erstellt:
Der Tierschutzverein Schwalbach & Frankfurt-West e. V., der Träger des Tierheimes in Frankfurt-Nied ist, hatte 1993 einen Fundtiervertrag mit der Stadt Frankfurt am Main geschlossen Darin war die Aufnahme und Versorgung von Fundtieren aus dem Frankfurter Westen vereinbart. Im Durchschnitt hat der Verein jährlich rund 100 Fundtiere versorgt und, sofern kein Halter oder Halterin ermittelbar war, in ein neues Zuhause vermittelt. Im Jahr 2023 wurden sogar 150 Fundtiere aufgenommen.
Für diese Tätigkeit zahlte die Stadt Frankfurt seit 1993 unverändert jährlich eine Pauschale in Höhe von 3.835 Euro. Die Kosten der Versorgung der Fundtiere (inkl. medizinischer Versorgung und OP-Kosten) belaufen sich jedoch auf jährlich rd. 100.000 Euro (Abgabetiere nicht einberechnet). Unser Verein ist daher bereits Ende 2022 an die Stadt herangetreten, um über eine Erhöhung der Fundtierpauschale zu verhandeln. Leider war die Stadt damals nicht zu einem Gespräch bereit, so dass der wir uns gezwungen sahen, den Vertrag mit Wirkung zum 31. Dezember 2023 zu kündigen, um weiterhin zu überleben. Ein nach der Kündigung stattfindendes Gespräch führte leider zu keinem Ergebnis. Aus ähnlichen wirtschaftlichen Gründen hatten auch der Tierschutzverein Frankfurt am Main und Umgebung von 1841 e.V. sowie der Tierschutzverein Hattersheim e.V. ihre mit der Stadt Frankfurt geschlossenen Fundtierverwahrverträge gekündigt (jeweils zum 31. Dezember 2024).