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Das Altersheim

Unsere Seniorenresidenz “Casa Senila”

Da immer mehr ältere und körperlich behinderte Katzen bei uns im Tierheim abgegeben wurden, suchten wir im Jahr 2007 nach einer Möglichkeit, diese Tiere separat unterbringen zu können. Ein neues Gebäude zu errichten, war für uns finanziell unmöglich. So hatten wir die Idee, einen alten Wohnwagen zu erwerben und ihn für diesen Zweck umzubauen.

Der Kauf und die Restaurierung des Wohnwagens sowie der Bau der dazugehörigen Außen- und Freigehege wurde durch den zweckgebundenen Nachlass von Frau Lore Brei ermöglicht. Wir werden ihr ein liebevolles Andenken bewahren.

Nach längerem Suchen konnten wir einen 7,50 Meter langen Wohnwagen für 300 Euro über das Internet erwerben. Die Überführungsfahrt von Gießen nach Frankfurt war schon sehr anstrengend, denn eine solch ungewohnte Last an der Hängerkupplung hat man ja nicht alle Tage.





Endlich im Tierheim angekommen, sollte das Gefährt an seinen endgültigen Platz. Irgendwie muss aber der Zollstock, mit dem vorher alles ausgemessen wurde, kaputt gewesen sein. Es fehlten einige Zentimeter an unserer Einfahrt und ein Baum war auch plötzlich in unseren Fahrweg gewachsen. Aber Probleme sind ja da, um sie zu lösen. Also wurde der Briefkasten am Tor abgeschraubt und ein Ast abgesägt. Mit vereinten Kräften einiger Gartennachbarn war es dann fast ganz leicht, das Gefährt an seinen richtigen Platz zu schieben. Somit war der 1. Bauabschnitt beendet.

Jetzt konnte der Umbau beginnen. Die ganze Stromversorgung musste von 12 Volt PKW Spannung auf das normale Stromnetz umgebaut werden. Kabel, Lampen und Steckdosen wurden ausgetauscht und eine neue Frisch- und Abwasserleitung an das Tierheim angeschlossen. Die Heizung wurde von Flaschengas auf Strom umgebaut und ein gebrauchter Warmwasserspeicher installiert.

Nach ca. 8 Wochen fast täglicher Umbauarbeiten konnten die ersten Bewohner im Oktober 2007 in ihr neues Zuhause einziehen.

Bis zum Sommer 2008 wurde noch eine Klimaanlage eingebaut, um die sommerlichen Temperaturen für unsere älteren Pfleglinge erträglicher zu machen. Auch das Äußere ist dank bunten Farben seitdem viel freundlicher gestaltet.

Die Seniorenheimbewohner können sich auf einer gemütlichen Sitzecke im “Wohnzimmer” erholen oder auf einen Dosenöffner warten, der ihnen auf der Küchenzeile eine leckere Mahlzeit zubereitet.

Auf der kleinen Sitzgruppe kann man ein Nickerchen halten oder von früheren heißen Mäusejagden träumen.

Das alte Schlafzimmer musste eine komplett neue Wandverkleidung mit neuer Isolierung erhalten. Die Seitenwände hatten sich vom Rahmen gelöst und standen weit nach außen ab. Irgendwo auf dem Sperrmüll entdeckten wir noch ein altes Bettgestell, dass sich bestens als Kratzwand eignet.

Zwischen dem Bauwagen, unserer Wildkatzen Station und dem Wohnwagen ist inzwischen ein größeres Naturfreigehege mit Wiese und und kleinen Bäumchen entstanden. Es ist komplett eingezäunt und geschützt. Auch unsere älteren Bewohner können nun über eine Katzenklappe jederzeit ins Freie.

Im ersten halben Jahr bewohnten 11 ältere Katzen die neue Seniorenresidenz, wovon 8 ein neues Zuhause gefunden haben und 2 in Würde ihr Leben beenden konnten. Die vielen Mühen der Umbauarbeit haben sich wirklich gelohnt.

Hier kann man sehen, wie der Wohnwagen 2012 aussieht, also fast 5 Jahre, nachdem wir ihn eingerichtet haben. Von außen wurde er mit etwas Farbe und Graffiti viel fröhlicher gestaltet

Durch die Begrünung des Außengeheges und die Umbauung sieht er auch nicht mehr wie ein Fremdkörper aus, der sich nur vom Campingplatz zu uns verlaufen hat. Er hat seinen letzten Stellplatz gefunden und erfüllt die Aufgabe als Katzenhaus in seinem zweiten Leben nach wie vor ganz hervorragend. Das Außengehege ist inzwischen komplett eingezäunt und „katzensicher“ gemacht worden, so dass die Bewohner unserer Seniorenresidenz jederzeit durch die Katzenklappe im Wohnwagen schlüpfen und sich ein wenig im Freien herumtreiben können.

Inzwischen ist das Gehege auch mit Büschen und Gras bewachsen. Das ist zwar für echte Freigänger immer noch nicht das gleiche wie ein eigenes Revier, aber da bei den meisten Katzen mit dem Alter auch der Bewegungsdrang etwas nachlässt, bietet es für die meisten doch eine schöne Abwechslung. Seit neuestem wohnen hier auch drei Kaninchen, die wir aufgrund möglicher Ansteckungsgefahr nicht unter den Kaninchen in Hasencity halten können. Für die Katzen stellen sie keine Gefahr dar und das Zusammenleben gestaltet sich bisher völlig unproblematisch. Allerdings wurde das Gehege von den Mümmelmännern umgehend um Karnickelbauten erweitert.

Auch die Rückseite des Wohnwagens sieht fünf Jahre nach dem Erstbezug durch spitzohrige Bewohner ganz anders aus. Weitgehend umbaut, gefliest und überdacht bietet das Außengehege unseren Katzenomas und -opas auch bei Regen und kühlem Wetter einen geschützten Freisitz, der gerne genutzt wird.

Im Innnenraum hat sich nach der ersten Einrichtung nicht mehr so viel verändert. Es wurde eine Zwischenwand eingebaut, um bei Bedarf Tiere getrennt unterzubringen, wenn sie krank sind oder ich nicht mit anderen vertragen.

Während die Küchenzeile von unserer „Kundschaft“ nach wie vor sofort mit dem Vorgangs des Dosenöffnens in Verbindung gebracht wird, wurde der Rest der Einrichtung beibehalten. Es stehen ausreichend Futternäpfe bereit, so dass jede Katze in Ruhe allein fressen kann. Außerdem wurde der gesamte Innenbereich großzügig mit Rückzugsmöglichkeiten ausgestattet, damit jeder bei Bedarf ein ruhiges Plätzchen zum Ausruhen findet.

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